NeuroBOOST: internationales Verbundprojekt wird mit 1,3 Millionen Euro gefördert

  • 17.04.2024

Spulen für die Ultrahochfeld-Magnetresonanztomografie (UHF-MRT) lassen sich – mit wenigen Ausnahmen – nicht einfach so fertig bestellen. Im Gegensatz zu dem Equipment für in Kliniken üblichen MRT-Geräten mit 1,5 oder 3Tesla, werden bei UHF-MRTs viele Spulen für bestimmte Anwendungsgebiete selbst konzipiert und gebaut, so auch am Erwin L. Hahn Institute for MRI (ELH).

In einem internationalen Verbundprojekt wollen ELH-Direktor Prof. Dr. Harald H. Quick und sein Team nun eine neue Kopf/Hals-Hochfrequenz (HF-)Spule für die 7-Tesla Hochfeld-MRT entwickeln.

In dem Projekt „NeuroBOOST: Neue pTx HF-Antennen für die Kopf/Hals-Ultrahochfeld-MRT bei 7T, 9,4T und 11,7T“ arbeiten drei MRT-Forschungsstandorte zusammen (Erwin L. Hahn Institut, Essen mit 7 Tesla; Max Planck Institut für Kybernetik in Tübingen mit 9,4 Tesla; und die CEA, Paris mit 11,7 Tesla), an denen jeweils neue Kopf/Halsspulen für die Ultrahochfeld-MRT entwickelt werden. Ziel dieser Kopf/Halsspulen ist es, die Anwendungen der UHF-MRT nicht länger nur auf das Gehirn limitieren, sondern zusätzlich auch das Rückenmark im Bereich der Halswirbel darzustellen. Dies soll der Neuroforschung ermöglichen, die strukturellen und funktionellen Zusammenhänge zwischen Hirn und Rückenmark möglichst gleichzeitig darzustellen.

„Die gemeinsame Entwicklung der MRT-Spulen öffnet viele Synergien, denn jeder der drei Standorte hat ausgewiesene Experten, Physiker und Ingenieure für alle Teilbereiche des Entwicklungsprozesses. So lassen sich die ambitionierten Ziele in einem ebenfalls ambitionierten Zeitrahmen erreichen. Neben der gewünschten Interaktion der drei internationalen Forschungsgruppen bietet uns dieses Verbundprojekt auch die spannende Möglichkeit am derzeit weltweit stärksten MRT-System in Paris mit 11,7 Tesla Magnetfeldstärke zu messen“, erklärt Prof. Harald H. Quick.

Die Französische Forschungsgemeinschaft (ANR) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördern das Projekt mit insgesamt ca. 1,3 Mio. Euro über 36 Monate. Das Projekt beginnt im Mai 2024.